Sonnenaufgang fotografieren - Tipps für bessere Bilder

Sonnenaufgang fotografieren – Tipps für bessere Fotos

Der Winter lässt bisher auf sich warten. Wochenlang gab es bereits für uns feinstes Schmuddelwetter mit viel Regen und Wind. Zeit in der auch ich lieber Zuhause im Warmen bleibe. Daher möchte ich dir in diesem Beitrag erläutern, wie du am Besten den Sonnenaufgang fotografieren kannst. Zusätzlich erhält du Tipps für die Nachbearbeitung.

Jeder der seit einer gewissen Zeit Landschaften fotografiert, der versucht auch an unterschiedlichen Tageszeiten zu fotografieren. Zu jeder Tageszeit gibt es andere Lichtstimmungen. Ich bin immer sehr gern zum Sonnenaufgang bei uns am Geiseltalsee unterwegs.
Ich liebe es nahezu, in aller Frühe an den See zu gehen, um die aufgehende Sonne zu fotografieren. Häufig ist es morgens dann noch etwas neblig, was den Bildern zusätzlich einen Hauch Mystik verleiht.

Doch einfach die Kamera schnappen und drauf los fotografieren reicht hier leider nicht aus. Spätestens nach den ersten Bildern kommt die Ernüchterung. Der Vordergrund ist meist korrekt belichtet, jedoch vom Himmel ist gar nichts zu sehen. Oder man fokussiert auf den Himmel und bekommt dann einen korrekt belichteten Himmel und der Vordergrund ist dafür über- oder unterbelichtet.

Sonnenaufgang fotografieren
Sonnenaufgang am Geiseltalsee

Was wird benötigt?

Wer den Sonnenaufgang fotografieren möchte, benötigt eine kleine Grundauststattung.
Für eine ausreichend hohe Qualität sollte man immer sein Stativ* mit im Gepäck haben. Ebenso unerlässlich sollte dann auch der Fernauslöser* sein, damit jegliche Verwacklungen ausgeschlossen werden können. Schließlich ist es zum Sonnenaufgang meist noch nicht richtig hell, sodass wir z.B. bei Blende 8 und ISO 100 (für maximale Qualität) dann eine etwas längere Verschlusszeit benötigen (wie 1/10). Das schafft man selten aus der Hand, dadurch nimmt man oftmals die ISO hoch.
Ansonsten benötigt man noch eine Kamera mit einem weitwinkligen Objektiv, egal ob nun 18-55, oder eben ein 10-20.

Ganz wichtig: Streulichtblende nicht vergessen!

So kannst du störende Lichtflecken auf den Bildern verhindern.

Die Tasche ist nun gepackt, es kann losgehen.

Die richtigen Kameraeinstellungen zum Sonnenaufgang fotografieren

Wenn ich vor Ort angekommen bin und mein Motiv gefunden habe, baue ich das Stativ und meine Kamera auf. Als Nächstes geht es an die Einstellungen.
Wie bereits erwähnt bleibt die ISO auf 100, die Blende nutze ich meist bei 8-10. Hier sollte man aber auch danach entscheiden, wie der Sonnenstern auf dem fertigen Bild aussehen soll. Bei Blende 8 ist dieser natürlich kleiner als bei Blende 13. Hier kommt es außerdem auf das verwendete Objektiv drauf an, wie viele Lamellen dort verbaut sind.

Die Verschlusszeit wähle ich dann passend zum Fokuspunkt und belichte von vornherein das Bild etwas über. Das mache ich damit beim Abdunkeln in der Nachbearbeitung keine weiteren Details verloren gehen und die Qualität erhalten bleibt.
Müsste ich das Bild nachträglich aufhellen, könnte es dazu kommen, dass die dunklen Bereiche mit Rauschen beginnen. Für die bestmögliche Qualität fotografiere ich natürlich ausschließlich im Rohdatenformat RAW.

Nun kannst du das erste Testbild machen und dir anschauen ob alles passt.

Wie bekomme ich ein richtig belichtetes Bild?

Damit der Vordergrund, der Hauptteil und auch der Hintergrund richtig belichtet wird, nutze ich ganz einfach eine Mehrfachbelichtung. Drei unterschiedliche Belichtungen reichen hier vollkommen aus. Eine korrekte Belichtung, die anderen werden je unter- und überbelichtet. Ich persönlich Belichte immer jeweils eine Blende über/unter.
Entweder stellt ihr das manuell an der Kamera ein, indem ihr je Bild die Verschlusszeit anpasst. Bei den gängigen DSLR-Kameras von Canon (sicherlich auch Nikon und Co) ist es aber auch möglich das direkt einzustellen.

Kurzanleitung für Kameras von Canon
  1. Wähle im manuellen Modus (M) die Belichtungskorrektur mit der Taste SET aus
  2. Drehe am Einstellrad und stelle deine gewünschte Blende ein die über-/unterbelichtet werden soll.
  3. Stell deine Kamera auf Reihenaufnahme.
  4. Wenn du nun den Auslöser gedrückt hältst, macht die Kamera automatisch die drei Bilder.
Meine 3 Bilder in unterschiedlichen Belichtungen

Nächster Schritt: die Bilder grob anpassen und zusammenfügen

Unter Adobe Lightroom CC ist das ganze ein Kinderspiel. Nachdem man alle Bilder von der Kamera in die Bibliothek importiert hat, sollte man bei den drei Bildern erstmal ein paar Werte abgleichen. Es empfiehlt sich bei allen Bildern die Objektivkorrektur auszuführen um mögliche Verzerrungen zu eliminieren. Das korrekt belichtete Bild lasse ich ansonsten unberührt. Bei den anderen Beiden passe ich noch etwas die Lichter an.

Nun markiert man die drei Bilder und klickt mit der rechten Maustaste darauf. Anschließend öffnet sich das Kontextmenü mit dem Befehl “Bilder zusammenfügen”
-> “Bilder zu HDR zusammenfügen”. Im nächsten Fenster wo eine Vorschau erzeugt wird setze ich die Haken bei “Automatisch ausrichten” und “Automatische Einstellungen”. So sehe ich schon mal das Potenzial des Bildes.

Fertig! Schon hast du ein richtig belichtetes Bild vom Sonnenaufgang.

So sieht die Mehrfachbelichtung nach dem Zusammenfügen aus

Sonnenaufgang fotografieren – So holst du noch mehr aus deinem Bild

Auch nach dem Zusammenfügen kann es natürlich sein, das z.b. der Himmel immer noch etwas blass ist, oder die Farben nicht so zur Geltung kommen.

Einfach im Entwickeln-Modul von Lightroom noch etwas die Lichter “runter” ziehen. Den Weißabgleich anpassen und auch einzelne Farben, wie z.B. Rot etwas verstärken. Du solltest es aber nicht übertreiben. Auch der Regler “Dunst entfernen” kann noch zu einem besseren Ergebnis beitragen.

Ansonsten helfe ich meist mit einem Verlaufsfilter nach. Diesen ziehe ich komplett über den Himmel. Anschließend mache ich die notwendigen Einstellungen.
Hier hilft es oftmals die Lichter weiter runter zu ziehen, die Belichtung passe ich auch bis zu einer ganzen Blende an und den Weißabgleich ziehe ich weiter ins rötliche.

Sonnenaufgang fotografieren - Mein Endergebnis
Das Endergebnis meines Sonnenaufgangsbildes

Fazit

Ich hoffe diese Anleitung war dir eine Hilfe und du kannst nun ohne Probleme den Sonnenaufgang fotografieren.
Falls du noch Fragen hast, dann kommentiere doch einfach unter diesem Beitrag.


Kommentare

3 Antworten zu „Sonnenaufgang fotografieren – Tipps für bessere Fotos“

  1. Dies ist der Artikel, nach dem ich gesucht habe! Vielen Dank für die nützlichen Informationen 🙂
    VG
    Sam

  2. […] dieser neuerlernten Technik wirst du schwierige Lichtsituationen wie z.B. Sonnenauf-/untergänge ohne Probleme […]

  3. […] Anfang Januar fragte mich Denis mal, ob es zeitlich bei mir passen würde den Sonnenaufgang gemeinsam zu fotografieren. Zwar hat es an dem damaligen Wochenende nicht gepasst, jedoch dann 2 […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

drei × 2 =

×

 

Herzlich Willkommen!

Bei Fragen zu meinen Dienstleistungen oder anderen Anliegen, kannst du mir gern direkt per WhatsApp schreiben. Oder du sendest eine Mail an: info@svenart.eu

× Wie kann ich dir helfen?